Sächsischer Bücherkoffer

Wir präsentieren zehn ausgewählte Neuerscheinungen von Autor*innen und Übersetzer*innen in und aus Sachsen.

Der Sächsische Literaturrat empfiehlt zehn bemerkenswerte Neuerscheinungen von Schriftsteller*innen, Dichter*innen und Übersetzer*innen in und aus Sachsen. Regelmäßig finden Veranstaltungen statt, bei der die Titel vorgestellt werden und eine Autorin oder Übersetzerin aus ihrem Buch liest. 

    Frühjahr 2024

  • Diana Feuerbach (Übersetzerin): Svetlana Lavochkina: Carbon. Ein Lied von Donezk

    Donezk, das schwarze Juwel der Ukraine - Eden und Sodom zugleich, im Kohlerausch brodelnder Tiegel, unabwendbares Schicksal im Osten Europas. Die Leserschaft wird auf die doppelte Odyssee zweier Abenteurer geschickt: auf das des feurigen Schmieds Alexander und das der scheuen Linguistin Lisa, deren Wege sich an der Schwelle zum Krieg im Donbas kreuzen. 

    Diana Feuerbach *1972 in Stollberg - arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Hörbuchregisseurin - Absolventin des Deutschen Literaturinstituts und Studium in den USA - Reisen in die Ukraine und nach Russland - eigene Texte über die postsowjetische Welt - 2014 Romandebüt mit „Die Reise des Guy Nicholas Green“ - lebt in Leipzig

  • Kerstin Hensel: Die Glückshaut

    Im Jahr 1804 kommt im Erzgebirge Minna Leichsenring auf die Welt – in einer Glückshaut. Dem medizinischen Phänomen wird die Kraft zugesprochen, ein glückerfülltes Leben zu garantieren. Doch es ist keine glückliche Fügung, dass Minna von ihrer Mutter im Wald ausgesetzt wird. Dort trifft sie auf sieben Bergknaben, mit deren letztem sie später einen Sohn zeugt. Dieser, Johannes geheißen, wird Henkersknecht und verschwindet aus dem Leben seiner Mutter. Auf der Suche nach dem verlorenen Sohn, ihrem ganzen Glück, wird Minna auf ungewöhnliche Proben gestellt. 

    Kerstin Hensel *1961 in Karl-Marx-Stadt - Ausbildung zur chirurgische Schwester - Studium am Literaturinstitut in Leipzig - seit 1987 freiberuflich als Schriftstellerin tätig - seit 1987 Lehrauftrag für „Deutsche Verssprache und Versgeschichte“ an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und an der Filmhochschule Potsdam - seit 2001 Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst Berlin.

  • Maria Hummitzsch (Übersetzerin) Fiona Williams: Jahreszeiten

    Was kann uns halten, wenn das Leben aus dem Takt gerät? Worauf kommt es im Leben wirklich an? Tess wünscht sich das Chaos zurück, das bis vor Kurzem ihr Leben gewesen ist: ihre Zwillinge Sonny und Max, die von ihren Abenteuern Blütensammlungen, Vogelstimmen und Dreck ins Haus tragen, ihren Ehemann Richard, der das ganze Dorf kennt und über alles Bescheid weiß…

    Maria Hummitzsch *1982 geboren - studierte in Leipzig, Lissabon und Florianópolis Übersetzung, Psychologie und Afrikanistik - übersetzt aus dem Englischen und Portugiesischen u. a. David Garnett, Iris Murdoch, Honorée Fanonne Jeffers und Brandon Taylor. Sie ist Gründerin des Übersetzungszentrums der Leipziger Buchmesse - arbeitet regelmäßig als Moderatorin und Seminarleiterin

  • Josephine Mark: Der Bärbeiß

    „Bärbeiß“: So steht es seit Kurzem in krakeligen Lettern am Türschild des alten Waschbärenhauses. Bis jetzt hat allerdings noch niemand den neuen Nachbarn zu Gesicht bekommen. Angeführt vom leutseligen Tingeli stattet die Dorfgemeinschaft dem Bärbeiß deshalb einen Besuch ab. Schließlich gibt es doch nichts Besseres als Freundinnen und Freunde!

    Josephine Mark *1981 in Naumburg (Saale) - zeichnet bereits seit ihrer Kindheit- studierte Museumspädagogik - gestaltete Flyer, Plakate und Plattencover für Bands und studentische Projekte - arbeitete als Grafikerin für die Leipziger Moritzbastei - seit 2019 freiberufliche Comic-Künstlerin, Grafikdesignerin und Illustratorin - lebt in Leipzig

  • Burkhard Müller: Die Elbe

    Die Elbe ist der Strom des wiedervereinigten Deutschland. Sie verbindet die lange getrennten Teile des Landes, über die immer noch spürbare Fremdheit hinweg – und ist zugleich die geheime Achse Europas, an der Osten und Westen immer wieder neu aufeinandertrafen. Burkhard Müller hat sich auf eine Reise entlang der Elbe begeben, durch bekannte wie vergessene Gegenden.

    Burkhard Müller *1959 in Schweinfurt - ist freier Literaturkritiker, Autor und Dozent für Latein an der Technischen Universität Chemnitz - schreibt regelmäßig für die „Süddeutsche Zeitung“ und „Die Zeit“ - 2008 mit dem Alfred-Kerr-Preis ausgezeichnet

  • Thomas Podhostnik: Dear Mr. Saunders. Briefroman in drei Teilen. Erster Brief: Die Bibliothek der unverkäuflichen Bücher

    In drei langen Briefen an den amerikanischen Schriftsteller George Saunders erzählt der Ich-Erzähler seine Lebensgeschichte und reflektiert über slawische Identität, das Schreiben, die deutsche Sprache und die Macht der Privilegierten. Dabei geht er den Fragen nach: wem gehört die Sprache und wem die Erzählungen? 

    Thomas Podhostnik *1972 in Radolfzell – machte eine Lehre zum Speditionskaufmann und eine Ausbildung zum Regieassistenten am „Teatro Nacional de Cuba“ – studierte am Deutschen Literaturinstitut – verfasst Prosa und experimentelle Prosa – debütierte 2008 mit dem Roman „Der gezeichnete Hund“ – lebt in Leipzig

  • Christina Röckl: Bus

    Ein Bus fährt. Tagein, tagaus. Die Stimmung zääääh. Doch dann …Es ist ein ganz normaler Morgen. Du wachst auf, gehst aus dem Haus, zur Haltestelle, steigst in den Bus. Irgendwie schauen alle schief bis grimmig. Regen. Nass. Naja. Neben dir plötzlich ein Stups: „Ist das nicht ein toller Tag?“ – Dazu ein breites Grinsen. Du bist verwirrt. Kurz. Eins, zwei, drei. Dann lächelst du zurück.

    Christina Röckl - geboren im Vogtland - studierte Illustration an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle / Saale - ihr Debüt „Und dann platzt der Kopf“ wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet - lebt und arbeitet in Leipzig

  • Lara Rüter: amoretten in netzen

    Amoretten flattern auf Lichtpunkte zu, leicht bekleidet und Honig schleckend. Ihr Ziel: Verlieben machen. Als Gallionsfiguren der Liebe sind sie vielgestaltig: Zierde, Wagnis, Personifikation von Hoffnung. Zugleich bergen ihre Pfeile Gefahr durch Ablenkung, Täuschung, Manipulation. Im Spannungsfeld von Sehnsucht und Zerstörung bahnen sie Schneisen durch Wissen und Nichtwissen.

    Lara Rüter *1990 in Hannover - studierte Kulturwissenschaften in Hildesheim und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig - war Preisträgerin für Lyrik beim Open Mike - erhielt 2020 den Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik - 2021 den Wolfgang-Weihrauch Förderpreis beim Literarischen März - „amoretten in netzen“ ist ihr Debüt - lebt in Leipzig

  • Jörg Schieke: Silverman schickt mich

    Es gibt defekte Gäste-WLANs, Pizzakartons, mit denen man Frisbee spielt, und den berühmten Fahrradbären im Zirkus. Wer aber ist Silverman? Nicht fassbar, schillernd, silbrig und doch abgründig, er lacht, er kann uns das Passwort entziehen und besucht am Abend das Kulturprogramm. Er ist das schönste Geschöpf seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

    Jörg Schieke *1965 in Rostock - studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig - war Redakteur der Literaturzeitschrift EDIT und Lektor im Gustav Kiepenheuer Verlag - arbeitet als Schriftsteller, Literaturkritiker und Moderator in Leipzig

  • Janna Steenfatt: Mit den Jahren

    Jettes Großmutter hat mal gesagt, es gebe „zwei Sorten von Menschen auf der Welt: die, die zu zweit sind, und die, die allein sind“. Im Roman prallen sie aufeinander: Jette hat sich mit Anfang 40 in ihrem kinderlosen Singleleben eingerichtet und hält sich mit prekären Jobs über Wasser. Eva und Lukas hingegen sind seit zwanzig Jahren ein Paar, sie haben zwei kleine Kinder, eine Eigentumswohnung, und Berufe, die sie ausfüllen.

    Janna Steenfatt *1982 in Hamburg – studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig - 2020 erschien ihr Debütroman „Die Überflüssigkeit der Dinge“ - erhielt zahlreiche Aufenthaltsstipendien - lebt und arbeitet als freie Autorin in Leipzig