Heike Geißler: Verzweiflungen

Ein Mädchen steht vor der Schwimmlehrerin und bettelt, endlich in die Fortgeschrittenengruppe zu dürfen. Dabei kann sie nur am Beckenrand ohne Leine gut schwimmen.

Die Lehrerin ist gnadenlos, das Mädchen verzweifelt. Dreißig Jahre später ist Heike Geißler erwachsen und noch immer verzweifelt – aber entschlossen, sich diesem Gefühl zu stellen: Wo ist der Fehler – in Geschlechterrollen, Heroismus, Militarisierung? Was fehlt? Wo sitzt die Menschenfeindlichkeit noch überall? Im Sprechen, im politischen Handeln. In den Landesparlamenten, nicht nur in Ostdeutschland. Sie wehrt sich gegen Rechtsextremismus, feindselige Strukturen und unaushaltbare Verhältnisse. Und übt einen neuen Ansatz, einen anderen Blick. Um daraus Trost und Mut zu schöpfen.


Heike Geißler wurde 1977 in Riesa geboren. 2001 erhielt sie den Alfred-Döblin-Förderpreis für den ein Jahr später erschienenen Roman "Rosa". Sie nahm in den Jahren 2008 und 2021 am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. In ihrem Buch "Saisonarbeit" verarbeitet sie ihre Tätigkeit als Aushilfskraft in einem Logistikzentrum von Amazon in Leipzig. Ihr Roman "Die Woche" war 2022 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Zuletzt erschien von Heike Geißler der Essay "Liegen" im Verlag Matthes & Seitz Berlin.

Suhrkamp | 18 Euro
221 Seiten | ISBN: 978-3-518-12873-2