Zwischen der zerstörten Natur und dem traurigen Gemüt des Sohnes gibt es immer wieder Bilder von Intimität und Abschweifung. Das Leben wird in lyrisches Material eingetauscht auf der Suche danach, zu verstehen und nichts zu vergessen. Der Mutter, der Frau, der Partnerin, der Freundin, der Schriftstellerin, der Schwester widerfährt zwischen Beobachtung und Widerspruch die ausdehnende Ordnung des Langgedichts in Collagen aus Popsongs, aus Disney, aus Edmund Husserl, Roland Barthes, aus Kindersprache und Laurie Penny. Und immer wieder spricht, sagt, fragt der Junge Kolja etwas und lebt in der Dramatik eines Kindes, die einem unbarmherzig vertraut erscheint.
Janin Wölke wurde 1982 in Berlin geboren. Sie studierte Germanistik, Komparatistik und Geschichte in Freiburg, Paris und Leipzig und später auch am Deutschen Literaturinstitut. SIe ist Mitbegründerin der Lesereihe "Niemerlang". Seit 2017 arbeitet sie als Lehrerin, zunächst an Grundschulen, seit 2021 am Gymnasium für Deutsch und Geschichte. Janin Wölke lebt in Leipzig.
Elif Verlag | 20 Euro
160 Seiten | ISBN: 978-3-946989-91-2