Thomas Weiler (Übersetzer): Feuerdörfer von Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik

Hier kommen Augenzeugen zu Wort, die die Massaker in den belarussischen „Feuerdörfern“ während des Zweiten Weltkriegs überlebt haben.

Ales Adamowitsch, Janka Bryl und Uladsimir Kalesnik haben sie im ganzen Land ausfindig gemacht und ihre Erinnerungen auf Tonband festgehalten. Behutsam gerahmt und zu Kapiteln geordnet, entsteht aus ihren Stimmen eine verdichtete Erzählung in chorischer Vielstimmigkeit, die über eine Collage weit hinausgeht. Erstmals werden damit die unvergleichlichen Gräuel der Wehrmacht in Belarus in vollem Ausmaß anerkannt und das menschliche Leid festgehalten, zugleich der Weg geebnet für so etwas wie einen Neuanfang, für eine Zukunft. Ein Buch, das vor dem Hintergrund aktueller Kriege und antidemokratischer Entwicklungen erschreckend aktuell ist und einen »blinden Fleck« der deutschen Geschichte beleuchtet.

Thomas Weiler
wurde 1978 im Schwarzwald geboren. Er studierte Übersetzung in Leipzig, Berlin und St. Petersburg und übersetzt aus dem Polnischen, Russischen und Belarussischen. Er erhielt u.a. den Deutschen Jugendliteraturpreis, den Karl-Dedecius-Preis und den Paul-Celan-Preis. Thomas Weiler lebt mit seiner Familie in Markkleeberg bei Leipzig.

Aufbau Verlag Berlin 2024 | 39 Euro
587 Seiten | ISBN: 978-3-351-03997-4