Landpartie: Josefine Soppa zu Gast in Chemnitz

Am 17. Oktober liest die Schriftstellerin Josefine Soppa aus ihrem Roman "Mirmar".

Unsere Reihe „Landpartie" rückt alle zwei Jahre preiswürdige Autor*innen und Übersetzer*innen, die in Sachsen leben oder von hier stammen, in den Mittelpunkt. Eingeladen werden Autor*innen und Übersetzer*innen, die in den beiden vorangegangenen Jahren mit Preisen und Stipendien geehrt wurden. Jenseits von Leipzig und Dresden sind sie in von uns ausgewählten Buchhandlungen, Literaturmuseen, Bibliotheken zu Gast.

In "Mirmar" halten sich Mutter und Tochter mit Untervermietungen ihrer Wohnungen, digitalen Aushilfsjobs und einer Massageliege über Wasser. Bis die Mutter eines Tages verschwindet. Die Tochter vermutet sie an einem Stück Strand am Meer, wo sie mit anderen Frauen in Unterkünften von ehemaligen Pauschalreiseanbietern leben soll. Sie macht sich auf die Suche. Auf ihrer Reise erinnert sie sich an die Mutter, ihre Ängste und Sehnsüchte, das prekäre, brüchige Leben, dem sie sich mit großem Mut gestellt hat, und trifft auf eine Bewegung von Frauen, die am Meer in einem Kollektiv zusammenfinden und ein Leben jenseits von Carearbeit, Altersarmut und erfahrener Ungleichheit erproben. Ein atmosphärisches Debüt und das zärtliche Porträt von Mutter und Tochter, dessen Wucht ganz allmählich einsickert.

Josefine Soppa, geboren 1988 in Oberhausen, lebt in Leipzig. Sie studierte Philosophie der Künste und Medien in Dresden und Hildesheim. 2020 erhielt sie den Prosapreis des open mike und war Stipendiatin der Jürgen-Ponto-Stiftung. "Mirmar" ist ihr Debütroman.