So divers die Formen von Bertram Reineckes Prosastücken sind - Rede, Brief, Recherchebericht, Nachwort -, eines verbindet sie alle: Ihr Verfasser versucht auf dem schwankenden Boden der Wirklichkeit sicheren Grund in den Volten ihrer Rhetorik zu finden.
Statt simpler Und-dann-und-dann-Folgen, die abrollen wie auf Panzerketten, zeigen sich Weltbilder, die so unter Spannung stehen, dass sie ihre Protagonisten zu Gegenentwürfen zwingen. Wie sehr sie sich auch an ein Gegenüber richtet: ihre Rede gerät zu intimer Selbsterzählung, die immer in Gefahr steht, sich durch die eigenen Setzungen selbst zu untergraben.
Bertram Reinecke wurde 1974 in Güstrow geboren. Er wuchs in Mecklenburg auf und studierte zunächst Germanistik, Philosophie und Psychologie in Greifswald. 2006 machte er sein Diplom am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er ist Lyriker, Essayist und Verleger des Verlages Reinecke & Voß in Leipzig.